Dienstag, 8. November 2016

Herbstliche Wanderung auf den Jurahöhen

Nach der herrlichen Wanderung in Südschweden während den Sommerferien war im Herbst wieder Wandern in der Schweiz angesagt. Zu Beginn des Oktobers fuhren wir mit dem Zug nach Le Pont an den Lac de Joux, um dort den Jurahöhenweg fortzusetzen, wo wir vor über vier Jahren unsere letzte Etappe beendeten. Bei Nebel und Wind marschierten wir los und erreichten bald den Rand des Dorfes. Ab hier begann der Aufstieg auf die Jurakette. Bei immer sonnigerem Wetter erklommen wir über schöne Juraweiden Höhenmeter um Höhenmeter. Nach dem Mittagessen passierten wir auf dem Mont Tendre den mit 1679 m. ü. M. höchsten Punkt im ganzen schweizerischen Teil des Juras. Bei recht zügigem Wind konnten wir eine beeindruckende Aussicht auf die Alpen und das Mont-Blanc-Massiv geniessen. Weiter führte uns der Weg entlang von Trockensteinmauern, über Weiden und durch Waldabschnitte bis zum Hotel du Marchairuz. Nach dem Bezug unseres Zimmers gönnten wir uns etwas Erholung in der Sauna und später ein feines Nachtessen inklusive Bier von Docteur Gab's.
Wanderung: Le Pont - Col du Marchairuz

Am Morgen des nächsten Tages starteten wir unseren Marsch erneut bei nebligen Wetterverhältnissen und kühlen Temperaturen. Im Verlaufe des Vormittages erreichten wir den Gipfel des Crêt de la Neuve und wurden von Sonnenschein und blauem Himmel überrascht. Auf dem nächsten Abschnitt konnten wir durch die wunderbare Landschaft des Parc Jura vaudois schreiten. Leider zog später der Nebel erneut auf, was auch wieder zu kühleren Temperaturen führte. Nachdem wir am Nachmittag einige Meter abgestiegen waren, erreichten wir die eindrucksvollen Ruinen der ehemaligen Kartause Chartreuse Notre-Dame d'Oujon. Über einen mehrheitlich flachen Weg erreichten wir etwas später unseren heutigen Zielort Saint-Cergue, wo wir im Hotel de la Poste ein Zimmer bezogen. Vor dem Schlafengehen stärkten wir uns mit einem leckeren Mahl beim Rando Burger, einem coolen Diner im amerikanischen Stil. Das Bier des Abends stammte dieses Mal von der Brasserie de la Côte.
Wanderung: Col du Marchairuz - Saint-Cergue
Am dritten und letzten Wandertag nahmen wir den Aufstieg zum Gipfel La Dôle mit seiner von Weitem sichtbaren technischen Installation in Angriff. Bei wiederum nebligen und nun sogar kalten Bedingungen arbeiteten wir uns Meter um Meter in die Höhe. Etwas unterhalb des Grates bei der Cabane des Ski-Clubs von Nyon machten wir einen Kaffeehalt und überlegten uns, ob es bei diesen Wind- und Wetterverhältnissen überhaupt möglich sei den Gipfel zu bezwingen. Wir entschieden uns einen Versuch zu wagen und wurden schon bald darauf mit Sonnenschein und etwas Aussicht belohnt, so dass wir den zweithöchsten Punkt im Schweizer Jura gefahrlos erreichen konnten. Nachdem wir wieder einige Meter runtergewandert waren richteten wir uns für unseren Mittagshalt ein. Während dem Kochen erhielten wir plötzlich Besuch von einer rund 25 Tieren umfassenden Herde von Gämsen, die sich nur wenige Meter von uns entfernt ebenfalls zum Mittagessen einfanden. Das war ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel! Guten Mutes nahmen wir danach den weiteren Weg unter die Füsse. Durch Wald ging es immer weiter runter bis zum Fuss der Jurakette und ab da über eine Ebene bis zum Städtchen Nyon am Lac Léman. Müde, aber glücklich und zufrieden über den Abschluss der Nationalen Wanderroute mit der Kennzeichnung Nr. 5 bestiegen wir am Bahnhof den Zug und fuhren zurück nach Hause.
Wanderung: Saint-Cergue - Nyon